Tipps zur richtigen Zahnpflege und für den Notfall

Es ist Wochenende, Ferienzeit oder der nächste Arzt befindet sich weit weg, wenn es passiert: Was tun, wenn plötzlich starke Schmerzen an den Zähnen auftreten oder ein Zahn aus dem Kiefer gebrochen ist? Wir geben ein paar Tipps zur Erstversorgung, die Ihnen im Notfall helfen.
Außerdem bieten wir Ihnen in diesem Ratgeber aktuelle Tipps für die Zahnpflege und Mundhygiene.

1: Kühlen und Schmerzmittel als Erstversorgung

Wann immer ein Zahn schmerzt oder das Zahnfleisch entzündet ist: Kühlen ist ein wirksames erstes Mittel zur Linderung. Nehmen Sie einen feuchten Waschlappen oder auch Cool Pack und kühlen Sie – ggf. mit einem dünnen Handtuch dazwischen – die betroffene Stelle.
Vermeiden Sie bei Zahnschmerzen generell Nikotin, Alkohol und auch Koffein, da sie das Schmerzempfinden verstärken können.
Geeignete Schmerzmittel zur Notfallbehandlung und bei Zahnschmerzen sind Paracetamol und Ibuprofen.

2: Das Zahnfleisch blutet und schmerzt

Die meisten von uns kennen das: In stressigen Zeiten oder auch bei einem Infekt kommt es vor, dass das Zahnfleisch leicht entzündet ist und schnell blutet. Hier hilft kurzfristig eine gute Mundspüllösung aus der Apotheke, die entzündungshemmend wirkt. Wer auf natürliche Weise das Zahnfleisch stärken möchte, sollte mit Kamillen- oder Salbeitee nach dem Zähneputzen spülen.

Hält das Problem länger an, sollten Sie einen Termin bei uns ausmachen. Wir untersuchen mögliche Ursachen und beraten Sie gerne rund um die bestmögliche Zahnfleischpflege.

3: Es treten plötzlich starke Zahnschmerzen auf

Es passiert manchmal mitten in der Nacht und oft gleich heftig: Zahnschmerzen können sehr unangenehm und im Alltag sehr belastend sein. Ob unentdeckte Karies zwischen den Zähnen oder unter einer Füllung, eine Zahnfleischentzündung oder die Folge von nächtlichem Zähneknirschen: Nehmen Sie ruhig erstmal ein Schmerzmittel ein, um den akuten Schmerz zu lindern.

Sollte der Bereich im Kiefer außerdem angeschwollen und sehr stark schmerzhaft sein: Machen Sie am besten sofort einen Termin in unserer Praxis oder beim zahnärztlichen Notdienst aus.

https://www.zahnarzt-notdienst.de//kempten-allgaeu

https://www.notdienst-zahn.de/

4: Hilfe, mir ist ein Zahn ausgefallen!

Keine Panik – in den meisten Fällen können Zähne gerettet werden, wenn Sie ein paar Tipps beachten:

  • Wenn es nur ein Stück eines Schneidezahns ist: Legen Sie es in eine sterile Kochsalzlösung oder notfalls auch in kalte Milch und bringen es unverzüglich zu uns in die Praxis.
  • Handelt es sich um einen ganzen Zahn: Waschen Sie ihn NICHT und berühren Sie den Zahn so wenig wie möglich. Am besten geeignet für die Notfall-Aufbewahrung ist eine Zahnbox, wie es sie in Apotheken gibt. Sollten Sie keine parat haben, ist eine sterile Kochsalzlösung am besten geeignet, um den Zahn kurzfristig aufzubewahren.

Machen Sie in jedem Fall schnellstmöglich einen Termin in unserer Praxis aus. Je schneller der Zahn oder das Zahnbruchstück versorgt wird, desto höher die Chancen, dass er wieder seinen Platz im Kiefer einnehmen kann.

5: Tipps für die richtige Zahnpflege

Wer seinen Zähnen Gutes tun will, sollte auf die regelmäßige Zahnpflege achten. Zweimal täglich Zähneputzen gehört ebenso dazu wie nachhaltige Mundhygiene.
Welche Zahnbürste die richtige für Sie ist, finden Sie am besten selbst durch Ausprobieren heraus. Bei einem schmalen Kiefer sind oft Kurzkopfbürsten sinnvoll, mit denen man auch die hinteren Backenzähne gut reinigen kann. Den meisten Patienten empfehlen wir mittelharte Bürsten mit Kunststoffborsten, die nach rund 2 Monaten erneuert werden sollten. Alte Zahnbürsten entfernen weniger Zahnbelag und sind ein beliebter Aufenthaltsort für viele Bakterien.

Weniger Druck - und immer von Rot nach Weiß
Auch die richtige Putztechnik ist wichtig: Wir empfehlen, mit geringem Druck zu bürsten und darauf zu achten, von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zähne) zu bürsten. Kauflächen können kreisend gereinigt werden.
Um zu starken Druck aufs Zahnfleisch zu vermeiden, sind elektrische Bürsten sinnvoll. Die Wechselköpfe dieser Bürsten sollten spätestens nach 3 Monaten erneuert werden, um Hygiene und Funktion zu erhalten.

Zahnseide und Mundspüllösungen helfen, die Bakterienzahl gering zu halten und auch die Zahnzwischenräume zu reinigen.

6: Zungenschaber und Interdentalbürste - brauche ich das?

Heute gibt es zahlreiche Hilfsmittel, um die Mundhöhle besser zu reinigen und Bakterien zu entfernen. Der Zungenschaber zum Beispiel kann in das tägliche Zahnputzritual aufgenommen und zur Verbesserung der Mundhygiene eingesetzt werden. Bei der Handhabung ist es wichtig, den Schaber am Zungenrücken anzusetzen und ihn nach vorne zu ziehen. Regelmäßig eingesetzt, kann der Schaber zu frischerem Atem führen, Mundgeruch vorbeugen oder beseitigen. Und - für die Gourmets: Regelmäßig angewandt, verbessert die Zungenreinigung auch das Geschmacksempfinden.

Wer möchte, kann außerdem für die effektive Reinigung der Zahnzwischenräume eine Interdentalbürste verwenden. Da man mit der Zahnbürste nur rund zwei Drittel der Mundhöhle erreicht, sind sie für die Zwischenräume ein gutes Hilfsmittel. Gerne beraten wir Sie zur richtigen Größe und Anwendung.

7: Zahnpflegekaugummis

Kauen - Fitness für die Zähne

Ein gesunder Speichelfluss im Mund ist wichtig, denn er spült und härtet die Zähne. Dazu beitragen kann eine gesunde Ernährung, die ballaststoffreich ist und dem Kiefer eine Aufgabe gibt. Kauen von rohen Karotten, Äpfeln und auch hartem Brot sind gut für die Zahngesundheit. Menschen, die gerne Süßes naschen oder häufig säurehaltige Lebensmittel wie Orangensaft konsumieren raten wir das Kauen von Zahnpflegekaugummis. Sie reduzieren die Säure im Speichel und tragen zu einem gesunden Mundmilieu bei. Außerdem festigt regelmäßiges Kauen den Zahnhalteapparat und trägt zu guter Kaumuskulatur bei.

8: Strahlend schöne Zähne - mit Bleaching?

Wer möchte das nicht: ein strahlend schönes Lächeln mit weißen Zähnen? Wenn normale Zahnreinigung nicht mehr ausreicht und durch Kaffee, Tee und  Nikotin Verfärbungen an den Zähnen nicht mehr wegzubekommen sind, kann Bleaching eine Lösung sein. Die meisten Zahnpasten und im freien Verkauf erhältlichen Mittel reichen jedoch nicht, um eine nachhaltige aufhellende Wirkung zu erzeugen. Von so genannten "Do-it-yourself"-Bleachings raten wir aus gesundheitlichen Gründen dringend ab, sie können Entzündungen im Mundraum verursachen.

Wenn Sie den Wunsch nach weißeren Zähnen haben, sprechen Sie gerne unser Prophylaxe-Team oder den Arzt direkt dazu an. Wir schauen uns Ihre Zahnsubstanz und die indivuellen Möglichkeiten gerne an und beraten Sie umfassend dazu. Eine Bleaching-Behandlung wird von den meisten Krankenkassen jedoch nicht übernommen, da es sich hier wesentlich um eine ästhetische Zahnbehandlung handelt.

 

9: Was hilft bei Zähneknirschen?

Viele Erwachsenen tun es, nicht alle bemerken es selbst: Zähneknirschen geschieht oft nachts im Schlaf und unbewusst. Manche merken es lediglich daran, dass sie morgens beim Aufwachen etwas verspannt im Kiefer- oder Nackenbereich sind. Andere vielleicht daran, dass die Backenzähne abgeschliffen aussehen. Dann spätestens ist es Zeit, sich fachkundigen Rat zu holen. Denn nächtliches Knirschen kann zwar harmlos sein und nur eine Folge von Stress, den der Körper abbaut. Es kann jedoch langfristig auch zu Schäden an Zähnen und Kieferknochen führen.

Wir überprüfen Ihren Kiefer, die richtigen Bissabstände und welche Gründe fürs Knirschen vorliegen. In manchen Fällen hilft eine Aufbisschiene, den Druck  zu lindern und das Knirschen zu beseitigen. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Anfertigung einer solchen Kauschiene.

10: Tipps für gesunde Milchzähne

Die ersten Milchzähne bei Kindern haben einen dünnen Zahnschmelz und sind daher besonders kariesgefährdet. Achten Sie deshalb - schon ab dem Säuglingsalter - darauf, dass Ihr Kind nicht gewohnheitsmäßig an süßen Getränken nuckelt und vor dem Einschlafen keine Süßigkeiten mehr zu sich nimmt. Fluoridhaltige Zahnpasten sind eine gute Unterstützung der Milchzähne. Wichtig ist auch hier schon die regelmäßige Pflege und die Kontrolle der Zahnreinigung durch einen Erwachsenen.

Ein Zahnarztbesuch im Milchzahnalter kann sinnvoll sein, wenn die Zahnputztechnik noch nicht reibungslos funktioniert oder Sie Fragen rund um den Umgang mit dem Wechselgebiss haben.