Saures macht nicht nur lustig

Zahnarzt in Kempten fachliche Informationen für Patienten

Wer bislang dachte, Erosion ist nur ein Thema für Geologen, darf jetzt etwas dazu lernen. Die Erosion gibt es auch im Bereich der Zahngesundheit. Dabei handelt es sich um Säureschäden an der Zahnsubstanz. Während Karies dank  besserer Zahnpflege in den letzten Jahren auf dem Rückzug ist, verzeichnen wir in den Praxen zunehmend Schäden durch dentale Erosionen. Hier einige Tipps, wie Sie vorbeugen können.

Säurequellen, die unseren Zahnschmelz angreifen können, gibt es viele: Neben den Klassikern wie Obst, Fruchtsäften, Süßigkeiten oder Limonaden und Wein ist es auch das häufige Saugen an Trinkflaschen, das die Zähne ständig mit Säuren umspült und damit angreifen kann. Normalerweise verdünnt der Speichel die Säuren. Bei hohen Mengen oder dauerhafter Zuführung säurehaltiger Lebensmittel reicht der Speichel jedoch nicht aus, um den ph-Wert zu neutralisieren. Hinzu kommt: Wer viel Säuren zu sich nimmt, kann leicht Reflux-Probleme bekommen. Dabei steigt Magensäure in die Speiseröhre auf und kann bis in den Mundraum hinein aggressiv wirken.

Die Folgen: Die Zähne verlieren zuerst den schützenden Zahnschmelz, bei länger andauernder Problematik dann oft auch das Zahnbein (Dentin). Man kann es manchmal an den matt glänzenden Stellen auf der Zahnoberfläche erkennen – oder auch, wenn die Zähne sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede reagieren.

Den Säure-Stop einlegen – bevor es zu spät ist

Wir empfehlen, regelmäßig darauf zu achten, nicht zu viele Säuren zu sich zu nehmen. Doch natürlich mag und kann auch niemand ganz auf Süßigkeiten und Softdrinks verzichten.

Deshalb Tipp 1: Noch besser als sofort Zähneputzen wirkt es, kurz und kräftig den Mund mit klarem Wasser auszuspülen. Das reduziert die Säuren und greift den Zahnschmelz weniger an als sofortiges Putzen. Auch gut: zahnfreundliche Kaugummis kauen, die den Speichelfluss anregen und somit die Säure reduzieren.

Tipp 2: Kauen Sie als Zwischenmahlzeit einfach mal rohes Gemüse wie Karotten oder Kohlrabi und essen Sie ruhig auch mal ein ein hartes Stück Brot. Das ist gut für Zähne und Kiefermuskeln und produziert Speichel, der die Zähne mit Mineralien versorgt.

Tipp 3: Regelmäßig Zähne und Zahnsubstanz überprüfen lassen, ob es schon zu Säureschäden kam. Wer sie rechzeitig erkennt, kann die Zähne durch eine Profi-Zahnreinigung, fluoridhaltige Pasten und eine individuelle Beratung für seine Zahngesundheit länger gesund erhalten.
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